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Vorreiter beim Klimaschutz

Nordrhein-Westfalen stellt die Weichen für eine klimaverträgliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung. Im Dialog mit der Energiewirtschaft hat die Landes­regierung die Energieversorgungsstrategie NRW erarbeitet.

Für das Energie- und Industrieland Nordrhein-Westfalen bedeutet die Energiewende eine tiefgreifende Transformation. Fragen der Versorgungssicherheit, des Ausbaus der Stromnetze und der Wirtschaftlichkeit stellen uns vor Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen und den Wirtschafts- und Energiestandort Nordrhein-Westfalen zu stärken, hat die Landesregierung im ­Dialog mit Energiewirtschaft und Industrie die Energieversorgungsstrategie NRW erarbeitet und im Juli 2019 veröffentlicht. Damit sind die Weichen für eine zu­verlässige, bezahlbare und klimaverträgliche Energieversorgung in Nordrhein-Westfalen gestellt.

Bei Umsetzung der Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ wird die Stromerzeugung aus hiesigen Kohlekraftwerken bis 2030 um bis zu 70 Prozent reduziert, der CO2-Ausstoß aus der Kohleverstromung sinkt um bis zu 80 Millionen Tonnen jährlich. Damit wird Nordrhein-Westfalen zum Vorreiter beim Klimaschutz.

„Wir unterstützen das Engagement der Netzbetreiber, Strom- und Gasnetze ­stärker im Sinne der Optimierung des Gesamtsystems integriert zu betrachten.“

EIN GASTBEITRAG VON
PROF. DR. ANDREAS PINKWART

Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
(Foto: MWIDE NRW/E. Lichtenscheidt)

Potenziale von Wind und Sonne nutzen

Der eingeschlagene Weg Richtung Klimaneutralität erfordert eine nachhaltige Energieversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Der akzeptanzgesicherte und marktgetriebene Ausbau der erneuerbaren Energien ist somit von

zentraler Bedeutung. In Anbetracht der hiesigen Potenziale hält die Landesregierung bis 2030 eine Verdopplung der Erzeugungskapazitäten bei Wind onshore und Photovoltaik für möglich.

Der Umbau des Energiesystems darf aber nicht zu Lasten der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieversorgung sowie der Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie erfolgen. Der Aspekt der Bezahlbarkeit ist sowohl im Hinblick auf die energieintensiven Branchen als auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher mit entsprechenden Entlastungen, unter anderem der Senkung der Stromsteuer, zu berücksichtigen.

Als Landesregierung setzen wir uns auf Bundes­ebene für eine Weiterentwicklung der Methodik zur Beurteilung der Versorgungssicherheit ein. Zudem braucht es einen Investitionsmechanismus für flexible Reservekraftwerke, damit mittelfristig genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen und die Gaskraftwerke in den Szenarien des Netzentwicklungsplans Strom auch Realität werden. Die Energieversorgungsstrategie NRW setzt dabei auf hiesige Standortvorteile: Gaskraftwerke können an vorhandenen Kraftwerksstandorten als Ersatz für Kohlekraftwerke gebaut und damit bestehende Netzknoten im Übertragungsnetz weiter genutzt werden. Langfristig können diese Kraftwerke auf synthetisches Gas aus erneuerbaren Quellen umgestellt werden.

Genehmigungsverfahren werden einfacher

Neben ausreichenden Erzeugungskapazitäten ist es unabdingbar, dass leistungsfähige Netze zur Verfügung stehen, um den Strom zu transportieren und zu verteilen. Mit der Schaffung von Fachstandards sorgt die Landesregierung für eine Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, um den bedarfsgerechten Ausbau der Stromnetze zu beschleunigen. Auch die sektorenübergreifende Planung von Infrastrukturen gewinnt im Zuge der Sektorenkopplung an Bedeutung. Wir unterstützen das Engagement der Netzbetreiber, Strom- und Gasnetze stärker im Sinne der Optimierung des Gesamtsystems inte­griert zu betrachten.

Weichen stellen für grünen Wasserstoff

Auch für die nächsten Entwicklungsschritte sind die Weichen heute zu stellen, zum Beispiel beim Einsatz von Power-to-X (PtX) wie grünem Wasserstoff. Da PtX-Anwendungen auch maßgeblich die künftigen Transportbedarfe im Übertragungsnetz beeinflussen werden, sind diese frühzeitig bei der Fortschreibung der Bedarfsplanung zu berücksichtigen. Zugleich müssen die politischen Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass die Marktdurchdringung von PtX effizient und synchron mit der Entwicklung der Netzinfrastruktur erfolgt.

Beim Umbau des Energiesystems setzen wir auf eine sichere Energieversorgung für einen modernen und umweltfreundlichen Energie- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen und werden auf dem erfolgreichen Dialog zur Erarbeitung unserer Energieversorgungsstrategie aufbauen.

Das Energie- und Industrieland NRW

Einst war Nordrhein-Westfalen die Herzkammer der deutschen Kohle- und Stahlindustrie. Künftig setzt das bevölkerungsreichste Bundesland stärker auf erneuerbare Energien. Die heimische Wirtschaft soll dabei wettbewerbsfähig bleiben.

250000

Menschen

arbeiten in energieintensiven ­Branchen wie der Grundstoffindustrie in NRW. Ihre Arbeitsplätze hängen an einer sicheren und preisgünstigen Energieversorgung. Die Wettbewerbsfähigkeit der energie-intensiven Industrien ist zu sichern.

22

Gigawatt

Leistung sollen Windkraft- und Solaranlagen in NRW bis 2030 bereitstellen. Das entspricht einer Verdoppelung gegenüber 2018. Für 2035 ist eine installierte Leistung von 25 Gigawatt geplant.

2018

2030

2035

315000

Kilometer

lang sind die Stromnetze in NRW. Dazu gehört ein 10.000 Kilometer langes Übertragungsnetz. Die Gasnetze messen rund 86.000 Kilometer. Diese Energie­infrastruktur ist um- und auszubauen. Der Ausbau ist systemübergreifend zu betrachten.

10

Millionen Einwohner

Millionen Einwohner

zählt die Region Rhein-Ruhr und gehört damit zu den bevölkerungsreichsten Metropolregionen Europas. In Städten konzentrieren sich die Herausforderungen der Energiewende auf engstem Raum. NRW sucht nach neuen urbanen Energielösungen.

Quelle: Energieversorgungsstrategie NRW