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Natürlicher Ausgleich

Wo neue Stromverbin­dungen entstehen, ver­ändern sich Natur und Landschaft. Diese Ein­griffe gleicht Amprion an ­anderer Stelle aus. Beispielsweise erwirbt der Übertragungsnetz­betreiber Grundstücke, auf denen er Gewässer ­renaturiert oder Monokulturen aufwertet. Eine dieser „ökologischen Ausgleichsflächen“ befindet sich bei Plettenberg im Sauerland. Das 50 Hektar große Amprion-­Grundstück umfasst weite Teile des Schutzgebiets „Lennealt­arm Siesel“ mit seltenen Lebensräumen. Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der dort beheimateten Arten. Fünf davon stellen wir hier vor.

Text  Alexandra Brandt
Fotos  Fotostudio Henke, Franz Hasse, Christoph Tölle

Zum Überwintern bauen die Raupen sogenannte Überwinterungstüten aus Gräsern, die sie mit ihrer Seide zusammenspinnen.

Rostfarbiger Dickkopffalter

Die tagaktiven Schmetterlinge sind an den rostbraun gefärbten ­Flügeln und den breiten Köpfen zu erkennen. Sie bevorzugen ­naturbelassene Standorte mit einer großen Vielfalt an Blüten, ­deren Nektar sie trinken. Da im Amprion-Biotop rund um den ­Lennealtarm zahlreiche Pflanzen blühen, finden die Falter genügend Nahrung. Ebenso wie ihre Raupen, die sich von verschie­denen Gräsern ernähren.

Foto  FOTOSTUDIO HENKE

Seinen Namen verdankt der Pilz seiner früheren Verwendung: Aus ihm wurde Zunder hergestellt, um Feuer zu entfachen. Mit der Erfindung der Zündhölzer nahm seine einst große wirtschaftliche Bedeutung ab.

Zunderschwamm

Der auffällige Großpilz wächst an älteren oder beschädigten Stämmen. Deren Holz zersetzt er und macht es wieder zu ­Mutter­boden. In Fichtenwäldern, die in Deutschland häufig als Mono­kultur angepflanzt werden, ist er kaum anzutreffen. Auf dem Amprion-Grundstück im Sauerland wächst der Zunderschwamm in einem Mischwald aus Eichen und Buchen.

Foto  FOTOSTUDIO HENKE

Eisvögel ernähren sich von kleinen Fischen, ­Insekten, Krebsen und Kaulquappen. Sie jagen, indem sie sich kopfüber und mit eng an­gelegten Flügeln ins Wasser stürzen, um ihre Beute mit dem Schnabel zu ergreifen.

Eisvogel

Mit seinen klaren, unbelasteten Gewässern, die auch im Winter nicht zufrieren, bietet das Schutzgebiet „Lennealtarm Siesel“ dem Eisvogel optimale Lebensbedingungen. Der streng geschützte Vogel findet dort auch natürliche Gewässerabschnitte mit Steilwänden, in die er Bruthöhlen graben kann.

Foto  Franz Hasse

Ringelnattern können ihre Körperfläche ­vergrößern, um je nach Bedarf Wärme schnell aufzunehmen oder ­abzugeben. Außerdem können sich die Tiere bei Gefahr tot stellen. Dabei legen sie sich schlaff und mit geöffnetem Maul auf den ­Rücken.

Ringelnatter

Die bis zu 1,20 Meter lange Schlange ist in sogenannten Mosaik-­Biotopen zu Hause, in denen sowohl Gewässer als auch Wald und Grünland vorkommen. Dort finden die Tiere mit Schnecken, Amphibien, Laich und Mäusen ein optimales Nahrungsangebot. Die Ringelnatter ist in Deutschland besonders geschützt.

Foto  Christoph Tölle

Mauswiesel sind hauptsächlich tagaktiv. Wer sie beobachten will, sollte sich ruhig verhalten – denn die Tiere ­sehen schlecht und nehmen hauptsächlich Bewegungen wahr.

Mauswiesel

Die rotbraun-weiß gefärbten Marder sind die kleinsten Raubtiere der Erde: Mit 15 bis 20 Zentimetern Körperlänge messen Mauswiesel kaum mehr als ihr wichtigstes Beutetier, die Feldmaus. Bis zu fünf kleine Nager fressen die flinken Jäger am Tag. Da Mäusein der modernen Landwirtschaft jedoch häufig mit Gift bekämpft werden, haben sich ihre Lebensbedingungen mancherorts verschlechtert – mit der Folge, dass dort wiederum dem Mauswiesel die Nahrung ausgeht. Anders im Plettenberger Schutzgebiet: Dort finden die Marder reiche Beute – und darüber hinaus Ver­stecke in Erdlöchern, Felsspalten oder unter Baumwurzeln.

Foto  FOTOSTUDIO HENKE