Vorwort der
Geschäftsführung
Liebe Leserinnen und Leser,
die Amprion GmbH blickt auf ein herausforderndes und erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück: Die Umsatzerlöse unserer Gesellschaft sind auf 15.504 Mio. Euro gewachsen – ein Plus von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Haupttreiber hierfür war die ergebnisneutrale Abwicklung des EEG-Ausgleichsmechanismus, die auf 12.294 Mio. Euro anstieg. Die Erlöse aus dem Netzgeschäft wuchsen auf 3.210 Mio. Euro an (Vorjahr: 2.888 Mio. Euro). In Summe liegt der 2020 erzielte Jahresüberschuss mit 217 Mio. Euro auf Vorjahresniveau.
Die Corona-Pandemie prägte das Jahr 2020 maßgeblich. Auch bei Amprion haben wir uns auf das Infektionsgeschehen einstellen und unsere Arbeitsabläufe anpassen müssen. Im Fokus stand dabei, die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen und unsere Prozesse stabil zu halten. Dank eines wirksamen Schutzkonzepts ist uns dies gelungen. Die Arbeit in den Netzwarten, im Betrieb, in den Projekten sowie in allen weiteren Unternehmensbereichen lief erfolgreich weiter. So haben wir auch in diesem schwierigen Umfeld unseren gesetzlichen Auftrag erfüllt.
Damit wir auch künftig einen zunehmenden Anteil erneuerbarer Energien integrieren und das Übertragungsnetz zuverlässig betreiben können, verstärken wir es bedarfsgerecht. In diesen Um- und Ausbau hat Amprion erstmals mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr investiert (1.052 Mio. Euro). Der Schwerpunkt der Investitionen lag 2020 auf Nord-Süd-Achsen unseres Netzes wie den Gleichstromverbindungen A-Nord und Ultranet, auf den Wechselstromprojekten Kruckel – Dauersberg, Rommelsbach – Herbertingen und Diele – Niederrhein sowie auf Anlagen zur Blindleistungskompensation, die die Spannung im Netz stabilisieren.
Dabei haben wir sichtbare Fortschritte erzielt: Im November 2020 ist das Gleichstromerdkabel ALEGrO zwischen Aachen und Lüttich in Betrieb gegangen – ein Meilenstein für den europäischen Strombinnenmarkt. Erstmals sind das deutsche und belgische Stromnetz direkt miteinander verbunden. Dank des neuen Erdkabels können erneuerbare Energien nun leichter grenzüberschreitend ausgetauscht und kann zugleich die Versorgungssicherheit in der Region erhöht werden.
All unsere Planungen und Projekte haben ein Ziel: Wir gestalten den Übergang zu einem klimaverträglichen Energiesystem mit, indem wir unser Übertragungsnetz und damit auch die Stromversorgung sicher und stabil halten. Dazu nehmen wir das Energiesystem als Ganzes in den Blick und verbinden uns mit Partnern. Ein Beispiel hierfür ist das Konzept Eurobar, das wir im vergangenen Jahr initiiert haben: ein Konzept für die internationale, modulare Vernetzung von Offshore-Plattformen, um das gewaltige Potenzial der Windenergie auf dem Meer ganz Europa zugänglich zu machen. Die Verbindung über die Netzebenen hinweg ist uns ebenso wichtig. Daher haben wir im Dezember mit E.ON vereinbart, unsere bestehende Kooperation weiter zu vertiefen und gemeinsam Innovationen voranzutreiben.
2020 war somit ein Jahr, in dem wir Weichen für die Zukunft gestellt haben. Dies zeigen auch unsere Investitionen in den Netzausbau bis zum Jahr 2030, die wir auf mehr als 24 Mrd. Euro erhöhen werden. Mit Unterstützung unserer Anteilseigner und aufgrund unserer starken wirtschaftlichen Basis können wir diesen Investitionsbedarf stemmen und finanzieren. Ein wichtiger Indikator dafür ist auch unser Investmentgrade-Rating.
Wir blicken daher optimistisch in das Geschäftsjahr 2021 – vor allem, weil wir auf eine starke Mannschaft vertrauen können. Sie ist im vergangenen Jahr auf 2.037 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsen. Ihnen gilt an dieser Stelle im Namen der gesamten Geschäftsführung ein ganz besonderer Dank für ihren Beitrag zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft und ihr Engagement in einem herausfordernden Umfeld.
Dr. Hans-Jürgen Brick
Chief Commercial Officer (CCO) und
Chief Executive Officer (CEO)